Bodenarbeit für Pferde: Eine fundamentale Grundlage für Gesundheit und Training

Die Bodenarbeit, auch als "Arbeit am Boden" bekannt, ist eine wesentliche Komponente im Training und in der Beziehungsentwicklung zwischen Mensch und Pferd. Sie bildet eine solide Grundlage für ein erfolgreiches Reiten und ermöglicht es, eine vertrauensvolle Verbindung zum Pferd aufzubauen. In diesem Artikel werden wir die Bedeutung der Bodenarbeit für Pferde, ihre Vorteile, wichtige Aspekte während des Trainings, verschiedene Hilfsmittel und ihre Anwendung betrachten.

Was ist Bodenarbeit für Pferde?

Bodenarbeit bezieht sich auf jegliche Interaktion und Übungen, die mit dem Pferd auf Augenhöhe und ohne Reiter stattfinden. Sie umfasst eine breite Palette von Aktivitäten wie Führen, Longieren, Freiarbeit, Zirkuslektionen und das Arbeiten an Hindernissen. Ziel ist es, die Kommunikation, das Vertrauen und die Gehorsamkeit des Pferdes zu fördern.

Warum Bodenarbeit machen?

Bodenarbeit bietet zahlreiche Vorteile, sowohl für das Pferd als auch für den Menschen:

  1. Vertrauensaufbau: Durch konsequente, respektvolle Interaktion auf Augenhöhe kann eine tiefe Verbindung zwischen Mensch und Pferd aufgebaut werden.

  2. Körpersensibilisierung: Bodenarbeit hilft, die Körperwahrnehmung des Pferdes zu verbessern und seine Beweglichkeit zu fördern.

  3. Kommunikation: Die feine Kommunikation zwischen Mensch und Pferd wird geschult, was später im Reitsattel von großem Vorteil ist.

  4. Gehorsam und Respekt: Bodenarbeit etabliert klare Regeln und fördert den Respekt des Pferdes vor dem Menschen als seinem Leittier.

  5. Vorbereitung auf das Reiten: Bevor das Pferd einen Reiter trägt, kann Bodenarbeit ihm helfen, die grundlegenden Kommandos zu verstehen und sich an die Anweisungen des Reiters zu gewöhnen.

Worauf sollte man bei der Bodenarbeit achten?

Beim Durchführen von Bodenarbeit sollten folgende Aspekte beachtet werden:

  1. Sicherheit: Sowohl Mensch als auch Pferd sollten in einer sicheren Umgebung arbeiten. Ein sicher befestigtes Halfter und eine Führleine sind Pflicht.

  2. Klarheit: Die Anweisungen sollten präzise und eindeutig sein. Klare Signale helfen dem Pferd, die gewünschten Aktionen zu verstehen.

  3. Geduld: Jedes Pferd lernt in seinem eigenen Tempo. Geduld und Ruhe sind Schlüsselkomponenten für erfolgreiche Bodenarbeit.

  4. Belohnung: Positive Verstärkung, sei es durch Lob, Streicheln oder Leckerlis, verstärkt gewünschtes Verhalten.

Hilfsmittel und ihre Anwendung

Verschiedene Hilfsmittel können während der Bodenarbeit eingesetzt werden:

  1. Longe: Eine Longe ist eine lange Leine, die um das Pferd herumgeführt wird, um es in verschiedenen Gangarten im Kreis zu führen. Dies fördert die Bewegungskoordination und -balance.

  2. Bodenarbeitsseil: Ein spezielles Seil mit Karabinerhaken, das für Freiarbeit und das Trainieren von Zirkuslektionen verwendet wird.

  3. Pylonen und Hindernisse: Pylonen, aber auch Hindernisse aus Cavalettis und Bodenarbeitsstangen können für das Training von Gehorsam, Präzision und Mut eingesetzt werden.

  4. Clicker: Ein Clicker kann für die positive Verstärkung verwendet werden, um dem Pferd sofortiges Feedback auf korrektes Verhalten zu geben.

  5. Lange Peitsche oder Stick: Diese Hilfsmittel dienen zur Verfeinerung der Kommunikation und zur Lenkung des Pferdes.

Insgesamt bietet die Bodenarbeit eine umfassende Möglichkeit, die Beziehung zum Pferd zu vertiefen, es körperlich und geistig zu fördern und auf das Reiten vorzubereiten. Ein konsistentes und respektvolles Training wird nicht nur das Vertrauen und die Bindung stärken, sondern auch eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd legen.

Foto von Paula Palmieri auf Unsplash

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